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Wochenlang auf der grünen Insel 

Irland

In loser Reihenfolge will ich hier über Erfahrungen berichten,welche wohl nicht so leicht in einem Irland Reiseführer zu finden sind.

 

Die Anreise mit dem Wohnmobil ist ja nur mittels Fähre möglich.Die Fahrpläne der einzlnen Linien geben Auskunft, wer von wo nach wohin, mit bis zu wie vielen Metern Fahrzeuglänge, mit oder ohne Haustiere, zu welchem Preis und wann fährt. Weil unsere Begleiter mit Hund reisten, haben wir uns für ein "land bridge ticket" entscheiden müssen. Von Frankreich nach England und weiter nach Irland ( auf diese Weise kontrolliert England die Einhaltung sämtlicher Einreisebedingungen für mitgebrachte Haustiere). Hin und retour € 620,- in der Vor - bzw. Hauptsaison

Bei der Anreise durch Südengland ließen wir uns die Navigations-CD für Großbritannien und Irland zu einem vorausgeplanten Campingplatz schicken. Wie sich später herausstellte, enthielt diese für Irland nur die Software über die Hauptverkehrsrouten.

In Irland gibt es in der freien Natur eine Vielzahl von Blumen und blühenden Sträuchern, von denen wir die meisten nur aus Gärten oder Parks kennen. Überall, die mehrere Meter hohen, Fuchsien in verschiedenen Farben. Wer allerdings die Rhododendronblüte sehen will, sollte Anfang Juni hier sein.

Wohnmobilstellplätze oder Ver- und Entsorgungsstationen außerhalb von Campingplätzen sind hier unbekannt. In vielen Regionen sind Parkplätze überhaupt rar, und die seltenen sind mit einem Höhenbalken oft für uns gesperrt. Die Einheimischen erklärten, dies sei ein Schutz gegen “GIPSIES“ (Zigeuner). Nachdem wir aber so gut wie nirgends solche gesehen haben, bleibt doch der Verdacht, dass man damit uns Wohnmobilfahrer meint.

Auf alle Fälle dachten wir oft an den Passus “und meinen täglichen Stellplatz gib uns heute“ in unserem Gebet des Wohnmobilisten.

Wegweiser wollen in Irland gefunden und im Einklang mit Straßenkarten angewandt werden. Oft findet man sie erst, wenn man nach dem Umkehren aus der Gegenrichtung an die Kreuzung zurückkommt. Manchmal zeigt der Wegweiser auch nur, daß man hier abzweigen muß. In welche Richtung? - das ist selbst herauszufinden!

Die meisten Campingfahrzeuge hier werden mit Butangasflaschen betrieben, natürlich haben sie wieder eigene Anschlußsysteme. In dem kleinen Städtchen Trallee, an der Nordküste der Dingle Halbinsel, fand Bernd (das war unser Begleiter mit Knaus-Mobil) eine 11 kg Propanflasche, bei der sogar der Anschluß zu unserer Norm paßte. Und im Nordwesten, in Ballina, gab es eine Gasfüllstation, welche auch unsere “Alugas“ Flaschen füllte. Vielleicht interessiert es jemanden am Rande: bei Dauerbetrieb reichte eine 11er Flasche über 3 Wochen, mit Kompressorkühlschrank über 7 Wochen (jeweils ohne Heizbetrieb – wir heizten nicht und unsere Begleiter taten dies mit einer Webasto Dieselheizung).

Immer wieder erlebten wir, daß Besichtigungen nur in Kombination mit einer Führung möglich waren, und nur in englischer Sprache. Ein deutschsprachiges Faltblatt war die Ausnahme und kostete zusätzlich. 

Beim Einkauf muß man die Erwartungen in Bezug auf Auswahl oft stark zurückschrauben. Speziell das Brot, welches meist mit Natron statt Germ gebacken wird, ist gewöhnungsbedürftig.

Für Meeresangler, speziell Spinnangler, die Information, daß die tieferen, fangversprechenden Stellen nicht immer leicht zu finden bzw. leicht zu erreichen sind. Ohne Boot sind oft weite Märsche in hohem, nassem Gras oder auf den Wegen des Weideviehs notwendig. Wie sich’s auf großen, mit Schlamm bedeckten Steinen mit Stiefeln und Angelausrüstung geht, kann man sich leicht vorstellen. Und dann mit der oft schweren Beute wieder zurück! Manchmal war ich unter dem Regenschutz so nass, als hätte ich gar keinen getragen. Auch die regionalen Zeitabweichungen von der Gezeitentabelle des Tidenhubkalenders sind bei einer Fahrt rund um die Insel zu berücksichtigen. Die Makrelen sind hier etwas kleiner, schmecken jedoch nicht so intensiv. Wenn es hier auch viele kampfstarke Pollaks vor der Küste gibt, so ist das Fischen doch mit Norwegen nicht vergleichbar!

Einige Kuriositäten aus Nordirland: Dort gibt es 5 Banken. Jede von ihnen druckt eigene, unterschiedlich aussehende Pfundnoten. Diese werden überall in Nordirland, aber auch in England anerkannt, auch wenn sie dort oft kritisch betrachtet werden. 

Polizeistationen sind mit hohen Maschendrahtzäunen umgeben, wo sich obendrauf noch Stacheldrahtwicklungen befinden. Videoüberwachung in alle Richtungen ergänzt die Absicherung. 

Viele Nordiren machen in der Republik Irland Urlaub, sicher wegen des Preisvorteiles. Bei ihnen beobachteten wir, daß die meisten ihre Wohnwägen auf Campingplätzen mit Klammern an den Rädern oder/und Deichselsperren und Wohnmobile sowie PKWs mit versperrbaren Lenkradbalken gegen Diebstahl gesichert hatten. 

In Nordirland besuchten wir nur das Sehenswerteste und benutzten ausschließlich Campingplätze. Ein in Irland lebender Schwede warnte uns eindringlich, daß man uns auf Grund unserer Autokennzeichen als Katholiken einstufen würde und daß dies in manchen nordirischen Gegenden Grund genug für Übergriffe sein könnte.

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